
Auf itslearning-Nutzertreffen ist es Tradition, dass wir über den deutschen Tellerrand hinausblicken. Wie arbeiten Schulen in anderen Ländern mit itslearning? Wie schaffen sie den Spagat zwischen Vorgaben des Bildungssystems, den Änderungen in einer sich transformierenden Welt und der primären Aufgabe, den Bildungserfolg von SchülerInnen in den Mittelpunkt zu stellen?
Für die Keynote des diesjährigen itslearning- und Fronter Nutzertreffens (Fachtag & BarCamp am 13./14. September in Hamburg) haben wir ein thematisch passendes Konzept aufgespürt, das viele Parallelen mit den hiesigen neuen Curricula und deren Umsetzung hat. Wouter Penris, Lehrer für Englisch und Musik sowie ICT-Koordinator am Veluws College Walterbosch (Apeldoorn, Niederlande) stellt vor, wie seine Schule und sein Schulverbund itslearning als Teil Ihrer Strategie einsetzen, mehr Eigenständigkeit beim Lernen zu erreichen.
Titel der Keynote:
From a Standardised Paper Curriculum for All to a Personalised Learning Environment.
(Die Keynote findet in englischer Sprache statt, ein deutsches Handout wird angeboten).
Wir haben Wouter drei Fragen gestellt und freuen uns auf die Keynote auf dem diesjährigen Nutzertreffen am Walddörfer Gymnasium in Hamburg.
1. Wouter, wie würdest du deine Schule beschreiben?
Mit unserem neuen Bildungsprogramm „Erasmus“, das speziell auf hochbegabte Schüler ausgerichtet ist, erwirbt die Schule einen nationalen Ruf als führend in der Lehrplanentwicklung. Das Programm bietet den Schülern die Möglichkeit, die Sekundarschule in weniger als den regulären 6 Jahren zu beenden und es bietet auch Inhalte außerhalb des regulären Lehrplans an, was bedeutet, dass der Standardlehrplan erheblich komprimiert ist. Im folgenden Video (natürlich auf Niederländisch) bekommt Ihr einen bildlichen Eindruck von unserer Schule aus Schülersicht.
2. Wie hilft itslearning bei der Umsetzung der Vision und Strategie?
Walterbosch nutzt itslearning als Werkzeug, um seinen Schülern Materialien anzubieten und die selbstorganisierte Schülerarbeit zu ermöglichen – und zwar dann, wenn ein Schüler sich für die Arbeit mit diesem Werkzeug entscheidet. Um dies zu erreichen, wird der Planer als der zentrale Ort zum Starten von Lernaktivitäten verwendet (Nur-Ein-Klick-Prinzip), Testformate werden digital durchgeführt (und somit die Arbeitsbelastung für Lehrer verringert, so dass sie Zeit für mehr Coaching ihrer Schüler haben) und fast alle Materialien werden online angeboten und digital abgegeben, was unsere Schüler motiviert. Aus der Anwendung und von Follow-up-Fragebögen mit Gruppen, die im vergangenen Schuljahr so vorgegangen sind, haben wir erfahren, dass unsere Schüler tatsächlich sehr begeistert von diesem Ansatz waren, was zur Ausweitung des Konzeptes während des gesamten Erasmus-Programms führte.
3. Was möchtest Du auf dem deutschen Nutzertreffen lernen?
Ich freue mich besonders darauf, andere Lehrer aus Schulen zu treffen, die den Lehrplan in itslearning umsetzen. Wie sind sie in der Lage gewesen, sich den Herausforderungen zu stellen, die dabei entstehen? Haben Lehrer (erfolgreich) mit der Flipped Learning-Methode und entsprechenden Lehrplänen gearbeitet, die das selbständige Lernen zum Ziel haben? Haben diese Schulen es geschafft, ihre gesamten Programme vollständig in itslearning zu integrieren und wenn ja, wie? Ich möchte auch mehr darüber erfahren, wie das deutsche Bildungssystem funktioniert und welche jüngsten Bildungsentwicklungen in Deutschland im Trend sind.
Mehr Infos über Wouter
Wouter Penris (geb. 1983) ist Lehrer für Englisch und Musik und Lehrerausbilder und hat Abschlüsse in Englisch als Fremdsprache (MA – cum laude) und Angewandte Linguistik (MA, cum laude). Neben der Forschung in verschiedenen Bereichen (z. B. „The development of English writing in advanced learners“; „The influence of feeding problems in children with cleft palate“) besteht seine gegenwärtige Leidenschaft darin, ICT und Lerninhalte vollständig in eine nahtlose Einheit zu bringen.
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Schule Veluws College Walterbosch