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Bremen: Fachtag Dynamisch & Inklusiv in die Digitale Welt


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Nutzertreffen 2019 mit Fachtag und BarCamp: #DynamischInklusiv

Das bundesweite Nutzertreffen von itslearning findet zum zweiten Mal in Bremen statt. Kein Zufall, denn Bremen ist bundesweit Vorbild bei der Digitalisierung von Schule und Unterricht. Es hat 2014 das Lernmanagementsystem von itslearning als eine landesweite Lernplattform implementiert und fährt nun die Erfolge ein. In den Augen der Bremer Schulen liegt der wichtigste Erfolgsfaktor von itslearning darin, dass sie wesentlich dynamischer an einer besseren Unterrichtsqualität arbeiten.

Angela Lindner

Angela Lindner

Im bundesweiten Vergleich ist Bremen für die Umsetzung des Digitalpaktes so gut gerüstet, wie kaum ein anderes Bundesland. Unter den ersten drei in Deutschland sahen beispielsweise die Veranstalter der Roadshow zur Information über den Digitalpakt das Land Bremen. Der Stadtstaat ist strukturell komplett aufgestellt, und so konnte die zuständige Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan im Mai 2019 den Vertrag zum Digitalpakt unterzeichnen und den Bremer Schulen den Startschuss für die Bewerbung um die Fördermittel des Bundes geben.

Claudia Bogedan unterzeichnet DigitalPakt an der Oberschule Habenhausen Claudia Bogedan unterzeichnet DigitalPakt an der Oberschule Habenhausen

Erfolg durch enge Zusammenarbeit

Diesen Erfolg hat Bremen vor allem einer besonders konstruktiven Zusammenarbeit von Regierung, Verwaltung und engagierten Schulen zu verdanken. Schlüssel und Start war 2014 die gemeinsame Entscheidung, ein landesweites Lernmanagementsystem (LMS) einzurichten und für die Umsetzung das international erfahrene Unternehmen itslearning auszuwählen.

Ein gemeinsames LMS in einer Schule bringt viele Vorteile. Organisatorisches erledigen, Material teilen, Informationen rasch zugänglich machen und finden, individuellere Förderung von Schülerinnen und Schülern. Ein entscheidender Mehrwert liegt aber in der schulübergreifenden Nutzung eines Systems. Eine landesweite Plattform ermöglicht nicht nur für die Schulträger deutlich mehr Effizienz bei Aufwand und Kosten für die Verwaltung von Schulen, sondern auch eine noch breitere Kommunikation und Kooperation in Schule und Unterricht insgesamt.

„Inzwischen gibt es an den weiterführenden Schulen insgesamt 41.000 aktive User, das sind 50% aller Lernenden und Lehrkräfte. Aussagekräftiger aber findet Bouwer die Entwicklung der täglichen Logins. Im Oktober 2019 waren es über 18.000, vor einem Jahr rund 10.000 und vor zwei Jahren 5.000.“

Oliver Bouwer

Vor allem aber profitieren die Schulen: Anders als in den anderen Bundesländern müssen sie eben nicht jede für sich ein zur Verfügung gestelltes LMS laden und dann in mühevoller Arbeit eigenständig für sich die Nutzung erschließen – technisch und pädagogisch. Vielmehr können sich die Bremer bei Aufbau und Nutzung auf einmal eingerichtete Strukturen stützen und stattdessen die vielfältigen und flexiblen Anwendungsoptionen von itslearning nutzen. Grundgedanke ist, dass jede Schule, jede Lehrkraft, jede*r Schüler*in die Gelegenheit zu individueller Gestaltung haben will und muss. Auf der Grundlage dieses Ansatzes ermöglicht itslearning den Bremern unter dem Begriff „Dynamisches Curriculum“ fünf Bereiche zusammen zu führen: die Kompetenzen aus dem Bildungsplan des Landes, das schulinterne Curriculum, den Jahresarbeitsplan einer Schule, den Methodenarbeitsplan und das digitale Unterrichtsmaterial.

Plattform itslearning ermöglicht Dynamisches Curriculum

„Das Dynamische Curriculum ist unsere Antwort zur Umsetzung der KMK-Strategie Bildung in der Digitalen Welt“, erklärt Dr. Rainer Ballnus, Leiter des Zentrums für Medien am Bremer Landesinstitut für Schule. Das entscheidende Merkmal dabei sei, dass man verschiedene Lehrpläne, also in diesem Fall die Fachlehrpläne mit den querliegenden Lehrplänen wie die Medienkompetenzen übersichtlich gemeinsam in einer Plattform vorliegen hat. Dabei wird schon in der Planungsphase eines schulinternen Curriculums eine Effizienzsteigerung ohne Medienbruch erreicht. Die Vorteile im weiteren pädagogischen Prozess, also dem Unterricht und der folgenden kontinuierlichen Auswertung von Lernfortschritten, ist so eng an die Unterrichtsevaluation gebunden. Durch die gemeinsame Anwendung der Plattform wird ohne Umwege an der Steigerung der Unterrichtsqualität gearbeitet.

Zurzeit erarbeitet eine Arbeitsgruppe aus Landesinstitut, itslearning und Lehrkräften an der Oberschule Habenhausen Modellanwendungen für die einzelnen Fächer und Jahrgangsstufen. Fünf Fächer für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 sind schon geschafft: Deutsch, Englisch, Gesellschaft und Politik, Naturwissenschaften, Musik.

„Das Dynamische Curriculum ist unsere Antwort zur Umsetzung der KMK-Strategie Bildung in der Digitalen Welt“

Dr. Rainer Ballnus

Schulleiter André Sonnenburg sagt: „Das ist furchtbar viel Arbeit, aber alle im Kollegium waren einstimmig dazu bereit, weil der Nutzen so groß ist.“ Seine Kolleg*innen in den anderen Bremer Schulen werden ihm dankbar sein, denn sie sparen nicht nur den Arbeitsaufwand, sondern sie profitieren ganz sicherlich auch von der Sachkunde der Arbeitsgruppe. „Wir sind noch nicht ganz fertig, aber es gibt schon erste Kooperationen mit anderen Bremer Schulen, die uns informell über die Schulter gucken“, freut sich Sonnenburg.

Der Schulleiter gibt zu, dass seine Schule vergleichbar gut ausgestattet ist: „Wir haben eine Komplettausstattung mit Apple TV, ipads etc., wir waren aber auch bereit zu bohren“. So hat Sonnenburg bspw. gemeinsam mit dem Hausmeister die ersten Bildschirme installiert. Für den ebenso wichtigen technischen Support gibt es in Habenhausen Entlastungsstunden, „aber nicht zulasten der Schüler*innen“, betont Sonnenburg, der hier vor allem die Schulleitungen in der Pflicht sieht. Er resümiert selbstbewusst: „Oftmals hängen Schulen den gesellschaftlichen Entwicklungen hinterher. Bei uns kann man sehen, dass es auch anders geht.“

Zählbare Erfolge und spürbarer Mehrwert bei der Nutzung

Die Zahlen geben ihm recht und „haben uns selbst etwas überrascht“, sagt Oliver Bouwer, der sich am Zentrum für Medien um die Einführung der LMS itslearning in Bremen kümmert. Inzwischen gibt es an den weiterführenden Schulen insgesamt 41.000 aktive User, das sind 50% aller Lernenden und Lehrkräfte. Aussagekräftiger aber findet Bouwer die Entwicklung der täglichen Logins. Im Oktober 2019 waren es über 18.000, vor einem Jahr rund 10.000 und vor zwei Jahren 5.000.

Überhaupt sieht Bouwer einen großen Mehrwert bei der Implementierung eines landesweiten LMS wie itslearning. Bei der Entwicklung der itslearning-Anwendung in Habenhausen etwa habe sich die Zusammenarbeit der Lehrkräfte untereinander verändert. Fachlehrkräfte und Jahrgangsteams tauschten sich erstmals über die digitalen Materialien aus, setzten sich dabei ganz selbstverständlich vor drei Rechner und diskutierten. Ohne itslearning war das bislang zu aufwändig. „Das war ein Augenöffner“, schwärmt Bouwer und ergänzt: „Das ist Unterrichtsentwicklung 2.0“.

Mehr als anschaffen und verfügbar machen

„Wir ernten jetzt, was wir gesät haben“, freut sich Dr. Rainer Ballnus, Leiter des Zentrums für Medien am LIS. Er stellt klar: „Anschaffen und verfügbar machen reicht nicht.“ Endgeräte, WLAN und Präsentationsmedien nutzen nichts, wenn sie nicht durch ein LMS verbunden und so gemeinsam genutzt werden. Deswegen sind schulübergreifende digitale Plattformen und ein zentrales Identitätsmanage¬ment entscheidend für die Digitalisierung von Schule und Unterricht. Erfolg bei der Implementierung von LMS gebe es nur bei einer strukturierten Einführung und Begleitung. Dazu gehört auch eine eigene Stelle beim Schulträger. Die Schulen dürfen nicht gezwungen werden, sondern müssen freiwillig mitmachen, „die Schulleitungen spielen dabei eine Schlüsselrolle“, weiß Ballnus aus Erfahrung und rät, diese weichen Aspekte nicht zu unterschätzen. Andererseits sei die Verzahnung von Schulen, Schulträgern, Landesinstitut bis hin zu den Studienseminaren ein wichtiges Erfolgsgeheimnis. Wer jetzt in einer Bremer Schule in der 5. Klasse anfängt, bekommt gleich einen itslearning-Account, der sich danach nicht mehr ändert – egal ob man die Klasse oder sogar die Schule wechselt. „Allein das ist eine große Entlastung für die einzelnen Schulen“, sagt Ballnus.

Auf dem Nutzertreffen in Bremen werden Ballnus und Sonnenburg ihre Strategie, Verfahren und Erfahrungen vorstellen und gemeinsam mit den Gästen diskutieren. Ballnus rät gerade den Schulträgern zu schnellem Handeln, um von den Vorteilen von schulübergreifenden LMS wie itslearning für eine effiziente Verwaltung und zukunftsorientiertes Lehren und Lernen zu profitieren. Seine Erfahrung: Je mehr und je länger Schulen sich selbst überlassen digitale Lösungen aufbauen und betreiben, umso schwieriger wird die Umstellung.

Weiterlesen

itslearning & Fronter Nutzertreffen an der OS Habenhausen, Bremen (14./15.11.2019)

Fishbowl-Diskussion #DynamischInklusiv mit Senatorin Claudia Bogedan

Schulträger-Track Teil I: Technische Rahmenbedingungen

Schulträger-Track Teil II: Schulentwicklung

Webseite der Oberschule Habenhausen

Webseite des LIS Bremen über itslearning

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Über die Autorin

Dr. Angela Lindner – Drei spannende und erfolgreiche Jahrzehnte war ich als Journalistin und Öffentlichkeitsarbeiterin im privaten, staatlichen und gemeinnützigen Sektor in Wissenschaft und Bildung, Medizin und Gesundheit unterwegs. Seit 2016 biete ich meine Erfahrung und Expertise in selbständiger Tätigkeit an. Als Journalistin schreibe ich für Fach- und Publikumsmedien.

Hinweis: itslearning bietet Schulträgern, Vertretern aus Ministerien oder Landesinstituten, die am Fachtag im Schulträger-Track teilnehmen möchten, ein begrenztes Freiticket-Kontingent. Bitte wenden Sie sich dafür direkt an itslearning.

DynamischInklusiv, Fachtag und BarCamp in Bremen


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